Polyneuropathie: Behandlung, Krankheitsverlauf & Heilbarkeit

Wer unter Polyneuropathie leidet, hat es nicht leicht im Leben. Oftmals bemerken Betroffene dies leider erst viel zu spät und müssen dann unter Nervenschäden leiden die nicht bzw. nur schlecht heilbar sind und oftmals bei fortschreitender Krankheit auch schwere Schmerzen auslösen.

Mit diesem Artikel möchte ich dir eine kurze Zusammenfassung der ganzen Thematik geben und zeigen was es zu beachten gilt. Hierzu beginne ich zuerst, damit zu definieren was Polyneuropathie überhaupt ist, ehe ich die Ursachen aufzeige und danach mit den Symptomen, der Behandlung und vorbeugende Maßnahmen fortfahre.

Gegen Ende erläutere ich auch nochmals, was explizit Diabetiker tun können, um eine Schädigung ihrer Nerven einzudämmen und was nötig ist, um nichts von der eigenen Lebensqualität einbüßen zu müssen.

Definition

Polyneuropathie ist eine Krankheit welche die peripheren Nerven betrifft. Dies sind alle Nerven, die außerhalb von Gehirn, Rückenmark und dem zentralen Nervensystem liegen.

Sie enthalten wiederum sogenannte Nervenfasern. Das periphere Nervensystem verbindet das Rückenmark mit Muskeln, Sehnen, Gelenken sowie Knochen und inneren Organen.

Wenn es nun zu einer Schädigung dieses Systems kommt, kann dies zu Lähmungen, empfindungs- und vegetativen Störungen führen.

 

Ursachen

Wichtig dabei ist, dass die Ursachen sehr vielfältig sind. Sie reichen so von Entzündungen, Vergiftungen, Stoffwechselstörungen bis hin zu Durchblutungsstörungen und krankhaften Erbanlagen.

Insgesamt gibt es über 300 verschiedene Ursachen die Polyneuropathie auslösen können. Die Zuckerkrankheit (diabetes mellitus) und Alkoholismus gehören zu den häufigsten Auslösern. Aber auch die eben bereits erwähnten Ursachen sollten nicht vernachlässigt werden.

Diese führen nämlich dazu, dass der Blutzucker dauerhaft erhöht ist. Der erhöhte Blutzucker wiederum ist direkt für die Schädigung der Nerven verantwortlich.

Für Diabetiker ist es wichtig zu wissen, dass im Schnitt jeder zweite Diabetiker in seinem Leben an Polyneuropathie erkrankt. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen unerlässlich.

 

Arten der Polyneuropathie

Polyneuropathie lässt sich wiederum in drei Arten aufteilen. Dies ist so einmal die akute Polyneuropathie, welche sich dadurch auszeichnet, dass sie plötzlich und ohne Vorwarnung beginnt, sowie die chronische (langsame Entwicklung über Jahre hinweg) und die diabetische Polyneuropathie.

Die akute Polyneuropathie lässt sich auf vielfältige Ursachen zurückführen. Auslöser sind hier häufig Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Arzneimittel (bspw. einige Antibiotika und ebenso Mittel zur Chemotherapie) sowie Krebs und bestimmte Toxine.

Die Ursachen für die chronische Polyneuropathie sind meist nicht bekannt. Diabetes, Alkoholismus, Nährstoffmangel sowie Vitamin-B12-Mangel und Giftstoffe sind einige der bekanntesten Auslöser. Die Ursachen hierfür lassen sich jedoch noch um einige weitere Einträge erweitern.

Die sogenannte diabetische Polyneuropathie ist wiederum auf Diabetes zurückzuführen und kann alle Formen der Polyneuropathie umfassen.

 

Symptome

Wie wir bereits wissen, drückt sich die Polyneuropathie dadurch aus, dass die peripheren Nerven geschädigt werden, welche wiederum dazu führen, dass es zu Lähmungen und Empfindungsstörungen kommen kann.

Die Nervenstörungen sind hierbei dadurch gekennzeichnet, dass es zu motorischen, autonomen und sensiblen Störungen kommen kann.

Polyneuropathie kann sich am Körper unterschiedlich verteilen. Wenn sie beide Füße und Arme betrifft, sprechen wir von einer symmetrischen Polyneuropathie. Falls nur eine Körperseite betroffen ist, tritt eine asymmetrische Polyneuropathie ein und wenn nur vom Rumpf entfernte Körperteile betroffen sind, liegt eine distale Polyneuropathie vor.

Dies wiederum, lasst uns erkennen, dass die Beschwerden stark variieren können. So hängt die Erscheinungsform der Beschwerden stark von der Ursache ab, die Polyneuropathie auslöst.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass sich die Beschwerden meist über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln. Je nach Ursache können Beschwerden jedoch auch plötzlich und innerhalb einer sehr kurzen Zeit auftreten.

 

Welche Rolle spielen Empfindungsstörungen bei Polyneuropathie?

Was Empfindungsstörungen betrifft, so kann man sagen, dass diese in den Extremitäten d. h. in den Füßen und Armen auftreten. Die Symptome drücken sich hier unterschiedlich aus, je nachdem ob die sensiblen, motorischen oder die autonomen Nerven betroffen sind.

Bei einer Betroffenheit der sensiblen Nerven drücken sich die Empfindungsstörungen durch Kribbeln, Ameisenlaufen, Taubheitsgefühle sowie durch Schwellungsgefühle und dem Gefühl, wie auf Watte zu gehen aus. Wenn die motorischen Nerven betroffen sind, kommt es zu einer Störung dieser.

So fällt das Gehen oftmals schwerer und es kommt zu Muskelzucken, Muskelkrämpfe sowie zur Muskelschwäche und zu Muskelschwund. Wenn es in den autonomen Nerven zu Empfindungsstörungen kommt, klagen die Betroffenen oft unter Pupillenstörungen, Wassereinlagerungen (Ödeme), Geschwüren sowie vermindertes Schwitzen, Herzrasen, Magenlähmungen und Durchfall.

 

Behandlung

Wenn man unter Polyneuropathie leidet, steht die Frage nach der Heilung an oberster Stelle. Feststellen lässt sich zuerst, dass die Behandlung sich nach den Ursachen der Erkrankung richtet.

Denn wenn die Beschwerde das Ergebnis einer anderen Grunderkrankung ist, so muss diese zuerst behandelt und beseitigt werden. Bekanntlich gibt es über 300 Ursachen bzw. Auslöser Krankheiten, die dafür sorgen, dass Polyneuropathie ausbricht.

Meistens spielt die Zuckerkrankheit, also Diabetes aber eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Diabetiker die unter Polyneuropathie leiden, sollten so unbedingt auf eine konsequente Blutzuckereinstellung achten.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Nervenschäden nicht bzw. nur eingeschränkt zu heilen sind. Jedoch müssen diese trotzdem behandelt werden, da nur so dafür gesorgt werden kann, dass sich die Krankheit nicht zu sehr ausweitet.

Dies kann durch den Einsatz von Medikamenten angestrebt werden. Die am häufigsten verwendeten Medikamente sind Schmerzmittel, Antidepressiva, Mittel gegen Anfallsleiden sowie Kälte- und Wärmebehandlungen und Krankengymnastik.

Außerdem empfiehlt es sich, sich mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzten, da dieser die Ratschläge eines Profis geben kann.

 

So gelingt eine effektive Therapie

Eine effektive Therapie von Polyneuropathie ist dadurch gekennzeichnet, dass versucht wird, die Ursache der Erkrankung möglichst zu beseitigen bzw. zu behandeln. Denn nur auf diese Weiße kann man einer Verschlimmerung der Krankheit vorbeugen.

Dies äußert sich je nach Art der Erkrankung völlig unterschiedlich. Alkoholiker sollten so beispielsweise einen möglichst effizienten Entzug durchführen. Diabetiker wiederum sollten ihren Blutzucker möglichst straff einstellen.

Wenn Vitamin-B12-Mangel die Ursache der Erkrankung ist, sollte auf eine ausgewogene Ernährung gesetzt werden. Falls Giftstoffe bzw. Medikamente die Ursache für Polyneuropathie sind, sollten auch diese gemieden werden. Diese Aufzählung lässt sich so weiter fortfahren.

Um zu erfahren, unter welcher Ursache man leidet, sollte man mit seinem Arzt unbedingt Kontakt aufnehmen und mit planen, wie man die Ursache beseitigen kann.

Wenn wir uns nun die Frage stellen, ob eine vollkommene Heilung möglich ist, so können wir schlichtweg sagen, dass diese nicht möglich ist. Dies hat den einfachen Grund da einmal beschädigte Nerven nun mal nicht mehr wiederhergestellt werden können.

Was aber immer möglich ist, ist eine Minderung der Schmerzen. So gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Erkrankung gemindert werden kann. Bei Nervenschmerzen können so Schmerzmittel eingesetzt werden. Insofern diese sehr stark sind kann auch zu Opioiden gegriffen werden.

Wenn die Schmerzen so hartnäckig sind, dass auch Schmerzmittel nicht ausreichen empfiehlt sich eine Therapie bei einem Schmerztherapeuten. Falls es häufig zu Krämpfen kommen sollte, empfiehlt sich der Einsatz von krampflösenden Mittel wie beispielsweise Antiepileptika.

Zuletzt lassen sich auch Stimmungsaufhellende Mittel sogenannte Antidepressiva einsetzten. Diese hemmen die Weiterleitung von Schmerzsignalen im Rückenmark.

 

Kann man Polyneuropathie vorbeugen?

Polyneuropathie vorzubeugen ist schwierig bis gar unmöglich. Dies ist ins besonders deshalb so, da es 300 verschiedene Ursachen gibt, die dafür sorgen, dass Polyneuropathie ausbricht.

Falls einem die Ursache jedoch bekannt ist, kann eine konsequente Behandlung dieser, dazu beitragen, dass verhindert werden kann, dass die Nervenschäden überhaupt entstehen. Hierzu muss dies jedoch frühzeitig bekannt sein und schnellstmöglich mit der Behandlung begonnen werden.

Bei Diabetikern kann eine Schädigung der Nerven verhindert werden, indem der Blutzucker langfristig gut eingestellt wird. Unabhängig davon, muss Polyneuropathie bei Diabetikern aber auf unterschiedlichen Ebenen behandelt werden.

Mit dem Taubheitsgefühl, dass Polyneuropathie mit sich bringt, besteht die Gefahr, dass sich ein diabetischer Fuß bildet. Eine vernachlässigte Behandlung dieses kann dazu führen, dass es zu Verletzungen an den Füßen kommt, die sich zu schweren Wunden auswachsen können und langfristig sogar eine Amputation notwendig machen können.

Was du bei der Pflege des diabetischen Fußes zu beachten hast, erfährst du in meinem Artikel zum diabetischen Fuß.

Bis auf diesen Fall lässt sich Polyneuropathie jedoch nur schlecht vorbeugen. Daher ist es umso wichtiger, dass mit der Behandlung so früh wie möglich begonnen wird, da nur so verhindert werden kann, dass sich schwerwiegende Nervenstörungen entwickeln, die im Verbund mit den hierdurch auftretenden Schmerzen, beinah unerträglich werden können.

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